Historischer Metalldetektor-Fund aus Hoorn versteigert

Der Metalldetektor ist für eine Fülle wertvoller archäologischer Funde verantwortlich. Aber was ein 34-jähriger Mann in Hoorn Ende 2019 im Boden fand, war von sehr hohem historischen Wert. Sein Metalldetektor feuerte auf ein bemerkenswertes goldfarbenes Objekt. Bei näherer Betrachtung stellte sich heraus, dass es sich um eine goldene Geuzen-Medaille von 1566 handelte. Ein Abzeichen, das stolz von den niederländischen Aufständischen getragen wurde, die es gegen den spanischen König Philipp II. aufnahmen. Diese „Geuzen“ (zu Deutsch: Bettler), Adlige unter der Führung von Hendrik van Brederode, standen an der Wiege der heutigen Niederlande.

Vendel Geuzen

Geuzen-Medaillen sind an sich kein unbekanntes Phänomen, aber normalerweise sind sie aus unedlen Metallen und erst Jahrhunderte später hergestellt. Eine goldene Geuzen-Medaille hingegen ist sehr selten. Bis zu dieser Entdeckung waren nur zwei weitere bekannt. Eine davon befindet sich im Besitz des Rijksmuseums. Das andere ist Teil einer edlen Sammlung einer ausländischen Privatperson. Das letzte Mal, dass etwas über dieses Phänomen veröffentlicht wurde, war 1964. Wenn ein so seltenes historisches Objekt auftaucht, ist Recherche angesagt. Glücklicherweise kommt der Finder zu Heritage Auctions Europe. Er lässt Marcel van der Beek, Experte für Geldgeschichte und Numismatik, die Herkunft untersuchen. Der Gutachter kommt zu dem Schluss, dass diese Geuzen-Medaille aus dem gleichen Atelier und der gleichen Form stammt wie die des Rijksmuseums. Bleibt natürlich die Frage, wie es in Hoorn gelandet ist. Der Hoorner Stadtarchäologe Michiel Bartels hat dafür eine Erklärung. Er glaubt, dass diese Medaille von einem Anführer eines der Vendels (einer Militärkompanie) Geuzen getragen wurde, die 1567 in Hoorn stationiert waren.

Öffentlich sichtbar

Im Auftrag des Finders versteigert Heritage Auctions Europe am 17. November 2020 die goldene Geuzen-Medaille. Bei so einem Unikat kann schwer vorhergesagt werden, was es einbringen wird. Am Ende werden es 40.000 Euro sein, das Doppelte des Startbetrags. Angesichts der Natur des Käufers, der unbekannt bleiben möchte, liegt es auf der Hand, dass die Geuzen-Medaille irgendwann in einem Museum ausgestellt werden wird.